STIL-ELEMENTE

Was immer funktioniert und dich zeigt

Es gab diese Tage, an denen ich gefühlt zehn Minuten Zeit hatte, um fertig zu sein, und wenn ich ehrlich bin, verbrachte ich davon sieben Minuten damit, auf meinen Kleiderschrank zu starren wie auf ein Netflix-Menü. Alles war da, und trotzdem wusste ich nicht, was ich wollte.

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Und dann gab es die Tage, an denen meine Hand ganz automatisch zu den Evergreens griff, zu den Teilen, die immer funktionierten, zu denen, die so verlässlich waren wie die eine Freundin, die dich nie versetzt, selbst wenn du um 23 Uhr anrufst und sagst, dass du jetzt dringend ein Glas Wein brauchst.

Die Magie der Wiederholung: Manchmal höre ich die Frage: „Aber ist das nicht langweilig?“ Nein. Langweilig ist es, jedes Mal von null anzufangen. Diese festen Stilbausteine sind wie dein persönliches Sicherheitsnetz. Du kannst alles damit kombinieren und es funktioniert trotzdem.

Mein Geheimnis? Ich habe meine fünf Elemente gefunden. Und nein, das ist keine Esoterik, sondern die Modeversion davon.

Der Blazer mit klarer Schulter ist wie der Typ, der immer pünktlich kommt: verlässlich, bringt Struktur, macht jeden Look sofort angezogen. Die Hose mit Linie, gerade und leicht verkürzt, nichts flattert, nichts klemmt, einfach ein stiller Profi. Das neutrale Top, nicht weiß, nicht schwarz, sondern mein Ton, dieser, bei dem die Leute sagen „Du siehst so erholt aus“, auch wenn ich nur zwei Stunden geschlafen habe. Schuhe mit Haltung: Loafer, Ankle Boots oder schlichte Sandalen.

Und meine Farbfamilie: maximal drei Haupttöne, alles passt zueinander, und ich kann mich im Halbdunkeln anziehen, ohne wie ein wandelnder Unfall auszusehen.

Das funktioniert, weil du dir damit diese ewigen „Geht das zusammen?“ Fragen sparst. Weil du nicht mehr durch zehn Schubladen wühlen musst. Und weil du plötzlich feststellst: Es sieht immer nach dir aus.

Ich hatte einmal die spontane Idee, meine Grundausstattung aufzupeppen, mit einem knallroten Seidenrock. Im Laden sah er aus wie „Modebloggerin in Paris“. An mir sah er aus, als wäre ich versehentlich im Kostümfundus gelandet. Seitdem weiß ich: Wenn ich neue Elemente will, müssen sie zu meinen festen fünf passen, sonst bleibt es beim Kurzbesuch.

So findest du deine Evergreens: Mach den Fototest, schau dir Bilder von dir aus den letzten drei Jahren an und frage dich, welche Outfits du immer noch magst. Genau da steckt dein Stil. Achte auf die Tragehäufigkeit: Wenn du ein Teil so oft anziehst, dass es schon dein Hund erkennt, behalte es. Prüfe die Anpassungsfähigkeit: Kann es zu Jeans, Kleid, Rock, Party und Arbeit? Jackpot.

Style Idee: Grauer, kastiger Blazer, cremefarbenes Top aus festem Jersey, schwarze Zigarettenhose, Lederloafers. Kein Schmuck außer deiner Uhr. Haare offen, Lippen in einem warmen Ton. Fertig. Du siehst aus, als würdest du gerade aus einem Meeting mit Anna Wintour kommen, nur entspannter.

Das Beste daran? Diese Teile sind dein Fundament. Sie verändern sich nicht mit jeder Laune der Modeindustrie. Sie passen zu dir, an jedem Tag und in jeder Stimmung. Und wenn du sie hast, musst du dich nie wieder fragen „Was ziehe ich an?“, sondern nur noch „Wohin gehen wir?“.

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